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Bolivien… 17 Tage roadtrip durch ein unterschaetztes Reiseland
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Madrid Infos


Da es offensichtlich jetzt schick geworden ist eine Rundreise mit dem Auto "roadtrip" zu nennen und dieser Begriff inflationär genutzt wird habe ich mich dazu entschlossen ihn auch für unsere Bolivienreise zu benutzen ;-)

Es sind wohl die wenigsten, die auf die Idee kommen eine Rundreise durch Bolivien zu machen. Völlig zu Unrecht wird dieses Land von vielen Weltenbummlern links liegen gelassen, obwohl es mit grandiosen Naturlandschaften und kulturellen Highlights bzw Unesco Weltkulturerben aufwarten kann.

Auf unserer 17tägigen Rundreise haben wir eine Reihe dieser Plätze mit Unterstützung unseres Fahrers und Guides Thomas Frank, einem deutschen Auswanderer der seit Jahrzehnten dort lebt, besucht.

Es ist zwar schon etwas her aber trotzdem möchte ich nun hier unseren Reiseverlauf, unterstützt von vielen Bildern, wiedergeben.

Anfang September 2011 ging es mit einer quälend langen Anreise los. Von Deutschland flogen wir über Madrid zunächst nach Lima in Peru. Hier hatten wir 7 Std. Wartezeit bevor es dann, noch einmal mit Zwischenlandung in La Paz, weiter nach Santa Cruz ging. Nach einer netto Flugzeit von 18,5 Std. und gefühlten 2 Tagen wurden wir von Thomas nachmittags am Flughafen in Empfang genommen. Und, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten, auch das Gepäck erreichte unser Ziel.

Nach einer 1/2 Stunde Erfrischung im Hotel ging es auch gleich los, Plaza de Mayor und Kathedrale anschauen. Wir beschlossen, dass diese wohl nicht die Highlights unserer Reise werden würden… Schnell war es Abend geworden und nach einem kurzen Essen fielen wir tot ins Bett.

Am nächsten morgen starteten wir Richtung Amboro Nationalpark bzw Samaipata wo wir mittags ankamen. Der Amboro Nationalpark ist ein nahezu unzugängliches und bergiges Dschungelgebiet. Nach dem Mittagessen konnten wir auf verschlungenen Pfaden ein Stück in diesem Park wandern und hier die urzeitlichen, endemischen Baumfarne, für den er bekannt ist, besuchen.

Drei Stunden auf und ab, Jetlag, sowie die Anreise vom Vortag hatten uns immer noch einiges abverlangt und wir waren froh den Rest des Nachmittags etwas relaxter angehen zu können. Nachdem Abendessen beobachteten wir noch ein wenig die Kolibris im Garten des Hotels bevor wir frühzeitig im Bett verschwanden.

Am nächsten morgen stand dann das erste kulturelle Highlight unserer Tour auf dem Programm, el Fuerte de Samaipata, Unesco Weltkulturerbe und doch ziemlich merkwürdiger Ort... Bei dem riesigen, behauenem Sandsteinmonoliten soll es sich vermutlich um einen Zeremonienplatz der Inkas handeln. Nach Erich von Däniken ist es eine Startrampe für die Raumschiffe der Außerirdischen..........

Der Nachmittag war zu meiner Enttäuschung zur freien Verfügung, hatte ich doch eigentlich vor Amboro an einer anderen Stelle etwas mehr zu erkunden. So blieb uns nur übrig den eigentlich ganz netten Ort mit seinem kleinen Museum zu besuchen.

Morgens sollte es dann eigentlich zurück nach Santa Cruz gehen und von da aus mit dem Flieger nach Sucre. Thomas fragt uns aber ob wir ein wenig abenteuerlustig wären und von Samaipata mit dem Wagen bis Sucre fahren wollten. Die Strecke sollte eine der schönsten Boliviens sein aber auch ziemlich unberechenbar...Wir ließen uns nicht lange bitten und um 9:00 Uhr saßen wir im Wagen Richtung Sucre. Tatsächlich war die Landschaft recht interessant und wir kamen an Wäldern aus Kakteen vorbei und durchfuhren den Nebelwald von La Siberia.

Da die Strecke nicht an einem Tag zu schaffen war mussten wir in dem kleinen Ort Totora übernachten. Dies war wirklich dann ein abenteuerliches Unterfangen denn Totora ist irgendein vergessener Ort im nirgendwo welcher nicht auf Reisende eingestellt ist. Entsprechend schwierig entpuppte sich die Suche nach einer Unterkunft, zumal auch Thomas noch nie hier war. Doch wir hatten Glück und fanden ein recht einfaches aber sauberes neues "Hotel" in einem schönen Kolonialbau. Überhaupt überraschte der Ort durch seine unverbaute Ursprünglichkeit weit weg von den Touristenströmen. Man fühlte sich um hunderte Jahre zurück versetzt und der Abstecher hatte sich sehr gelohnt.

Nach einer ungemütlichen Nacht, die Betten waren bretthart, gab es ein kleines Frühstück und weiter ging es 6 Std. bis zur weißen Stadt Sucre. Unterwegs mussten wir noch die Waldgeister in Form von Hunden mit Brot besänftigen. Kurz vor Sucre gab es dann noch an einer Steilwand Dinosaurierspuren zu bewundern. Leider waren sie auf dem Gelände eines Steinbruchs wo wir nicht drauf durften und von der Straße war die Sicht nicht so gut, deshalb gibt es keine Bilder. Zum Mittagessen gab es dann eine leckere Bratwurst mit Salat von der man sagt, dass sich diese Präsident Morales gelegentlich einfliegen lässt... Da wir die letzte Nacht noch in den Knochen hatten verschnauften wir erst mal ein wenig im Hotel bevor es dann am späteren Nachmittag zum ersten Rundgang in die Stadt ging. Den Abend ließen wir schließlich im "Berliner Kulturcafe" ausklingen.

Der nächste Tag stand voll im Zeichen der Entdeckung Sucres. Die wirklich sehr eindrucksvolle "weiße Stadt" gilt als heimliche (war früher tatsächlich) und ist heute konstitutionelle Hauptstadt Boliviens (etwas verworren aber so ist es halt dort). Wir bewunderten die vielen kolonialen Gebäude, die Kathedrale, viele Kirchen und Klöster voller goldener Kunstschätze, Märkte und das Treiben der indigenen Bevölkerung. Nicht umsonst ist die Altstadt UNESCO Weltkulturerbe

Lag Sucre schon sehr hoch (ca 2800m), so schraubten wir uns mit unserem Wagen auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel am folgenden Tag bis auf über 4000m zu einer der höchst gelegenen Städte der Welt. Die dünne Luft macht hier nicht nur den Menschen zu schaffen sondern geht auch schon sehr an die Leistung unseres Autos. Unterwegs machten wir noch einen Stop an der Puente Mendes, einer Hängebrücke über den Pilomayo River, erbaut 1826.

Die Stadt Potosi liegt am Fuß des "Cerro Rico", zu deutsch "Reicher Berg" dessen Silberreichtum Potosí im frühen 17. Jahrhundert zu einer der größten und reichsten Städte der Welt machte und von dessen Silber- und Zinnvorkommen die Stadt noch heute abhängig ist. Der Berg ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse und ich glaube es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er in sich zusammenbricht und einen Teil der Stadt unter sich begräbt...

Das Zentrum von Potosí ist durchgehend im Kolonialstil gehalten und stammt fast vollständig aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bauten, die zu den aufwändigsten und prächtigsten der Welt zählen, werden nach wie vor gut instand gehalten und sind eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Die bekanntesten sind das Kloster Santa Teresa, die Kathedrale an der zentralen Plaza 10 de Noviembre, und die Casa de la Moneda (das Königliche Schatzhaus), die auch ein Museum beherbergt. Weiterhin sehenswert sind die barocken Kirchen, unter anderem La Compañía, San Francisco, San Lorenzo und San Martín. Seit 1987 sind die kolonialen Bauten Potosís Teil der UNESCO-Liste des Weltkulturerbe (Quelle: Wikipedia).

Wir waren 1,5 Tage in Potosi und ich möchte an dieser Stelle ein kurzes Resümee über den Besuch der Stadt ziehen. Vor unserer Reise nach Bolivien fragte ich mich wo der Reiz dieses Ortes liegen soll und ob ich überhaupt dort hin wollte. Doch nachdem wir die Stadt besucht hatten war ich begeistert. Zwar sind wir nicht in die Minen geklettert aber die Ursprünglichkeit der alten Kolonialstadt, ihre architektonischen und kulturellen Schätze und ihre Atmosphäre haben mir sehr gefallen.

Allerdings möchte ich hier auch eine Warnung an künftige Besucher abgeben. Man darf auf keinen Fall die Höhenlage von rund 4000m und deren Konsequenzen unterschätzen. Viele Besucher werden gnadenlos von der Höhenkrankheit außer Gefecht gesetzt und können diesen tollen Ort nicht wirklich für sich entdecken.

Deshalb hier einige Tipps die ich dringend zu beachten empfehle. Als erstes sollte sich jeder ziemlich langsam bewegen und sich auf keinen Fall anstrengen, also z.B. nicht zügig bergauf oder so etwas. Das führt unweigerlich zu Problemen und ich meine nicht, dass man einfach nur außer Atem ist. Auch sollte man viel trinken aber auf keinen Fall Alkohol.

Erwischt einen trotzdem die Höhenkrankheit kann man zwar versuchen sich mit Koka-Tee oder Aspirin zu behandeln aber wirklich helfen können einem nur einheimischen Medikamente. Man fragt in den Apotheken vor Ort nach "Soroche-Pills", die einem in beliebiger Stückzahl und für wenig Geld verkauft werden. "Soroche" bedeutet Höhenkrankheit und die Einheimischen wissen dann worum es geht.

Nun, ab dem 10. Tag unserer Reise änderte sich deren Schwerpunkt erst einmal von kulturellen Highlights auf landschaftliche Höhepunkte.

Dieser war zunächst wieder von einem halben Tag Autofahrt nach Tupiza bestimmt.

In Tupiza hatten wir dann einen freien Nachmittag den wir am Pool des Hotels verbrachten und eine kleine Runde durch die Stadt drehten. Hätte ich vorher gewusst, das wir ganz nahe, quasi in Laufdistanz, von einer großartigen Landschaft entfernt waren, der Nachmittag wäre doch etwas anstrengender geworden…

Am nächsten Morgen starteten wir unseren Trip in die phantastischen Landschaften der Anden. Nur einen Steinwurf entfernt begann es mit den Erosionslandschaften der Tupiza Chichas Range mit El Silla und dem Canon del Inca.

Nach etwa 1-2 Stunden Fahrzeit kamen wir an ein recht abgelegenes Dorf in den Bergen wo wohl gerade eine Festlichkeit stattfand und die Quechua uns freudig begrüßten. Gleich in der Nachbarschaft befand sich auch hier wieder eine grandiose Erosionslandschaft.

Die nächsten Tage würde unser 4x4 Offroader mächtig zu kämpfen haben, denn hier im Nationalpark Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa sind die Wege zum Teil sehr abenteuerlich und einige Pässe gehen bis auf 5000m Höhe und gehören damit zu den höchsten der Welt.

Zunächst kamen wir noch an einigen bewohnten Ecken vorbei, danach nur noch an der Geisterstadt San Antonio de Lipez.

Neben den großartigen Landschaften konnten wir auch immer wieder die Tierwelt der Anden bewundern

Kurz vor Ende des ersten Tages in den Hochlagen der Anden mussten wir noch unseren ersten Pass, der an die 5000m ging, überqueren.

Die erste Übernachtung in den Bergen war dann doch etwas, wie soll ich sagen, speziell. Die Unterkunft war echt übel, bestand sozusagen aus mehreren Schlafsälen mit grausamen Betten und viel zu wenigen sanitären Einrichtungen die sowieso nicht richtig funktionierten. Allerdings waren wir auf solch rudimentäre Schlafstätten vorbereitet worden…(leider... oder Gott sei Dank… es existieren davon keine Bilder).

Der nächste Tag stand im Zeichen der ersten Lagunen, heißen Quellen, 6000er Berge die auf 4500m Höhe gar nicht mehr so hoch aussahen und wunderbarer Vulkanlandschaften.

Die nächste Herberge, in der Nähe der "Laguna Verde" (oben im Bild) war nicht ganz so schlecht wie die vorherige aber auch grauselig. Überhaupt ist ein Schlafplatz in dieser Höhe eine Sache für sich. Die dünne Luft und die extreme Kälte in der Nacht fordern alles von deinem Körper. Die Toilettenspülung ist eingefroren, das Essen bekommt man kaum runter und an Schlaf ist bei Sauerstoffmangel und Frost auch kaum zu denken.

Am kommenden Tag dann sollte ein landschaftliches Highlight das Nächste jagen und zu einem der spektakulärsten der Tour werden. Da wir sowieso nicht schlafen konnten ging es noch bei Dunkelheit los. Wir erreichten zum Sonnenaufgang vor allen anderen Touris die brodelnden Geysire des Sol de Manana.

Der weitere Weg führte uns zur Laguna Colorada mit seinem roten Wasser die auch bekannt für ihre Flamingos ist.

Als nächstes kamen wir an den bekannten "Arbol de Piedra" Felsen der geformt ist wie ein Baum. Drumherum sind aber auch weitere sehr schöne Felsformationen, denen Wind und Wetter sowie der Wechsel von eisigen Temperaturen der Nacht und erträglichen am Tag interessante Formen abgetrotzt haben.

Bevor wir in waghalsiger Fahrt den "Inka Pass" hinab mussten durchquerten wir noch das Tal vor den "Mountains of Seven Colors".

Wir bewegten uns nun langsam abwärts und kamen an der letzten Lagune vorbei der "Laguna Hedionda". Auch hier sahen wir wieder zahlreiche Flamingos die das Wasser nach kleinen Krebsen durchfilterten.

Der Trip durch diesen phantastischen Nationalpark "Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa" näherte sich nun seinem Ende und wir passierten wieder erste Besiedlungen bevor wir unser nächstes Ziel ansteuerten den "Salar de Uyuni".

Hier war unsere erste Unterkunft eines der bekannten Salzhotels, die vollständig aus Salzquadern des Salars erbaut sind. Sie sind einfach aber sauber und im Vergleich zu den Übernachtungsplätzchen der vorherigen beiden Nächte doch um Klassen besser. Auch war es nicht mehr so kalt und es gab endlich eine heiß ersehnte warme Dusche...

Der 14.Tag unseres "Roadtrips" stand ganz im Zeichen des "Salar de Uyuni". Wieder starteten wir vor Sonnenaufgang um diesen auf diesem grössten Salzsee der Welt zu erleben. Es ist ein wirklich einmaliger Ort und jeder der die Möglichkeit hat sollte ihn einmal besuchen. Weitere Informationen zum Salar findet man hier bei Wikipedia.

Mitten im Salzsee befindet sie "Incahuasi Island" welche oft falsch auch Isla del Pescado (dt.: „Fischinsel“) genannt wird. Auf ihr wachsen hunderte uralter Riesen-Kakteen, Trichocereus pasacana. Sie sind oft viele Meter hoch und sollen z.T. tausend und mehr Jahre alt sein.

Bis zum Mittag verbrachten wir die Zeit mit fotografieren und wandern über die Insel. Dann machten wir uns auf den Weg nach Uyuni-Stadt, wo unser nächstes Hotel wartete. Unterwegs besuchten wir noch einen kleinen Betrieb bei dem das Salz des Sees verarbeitet und verpackt wurde um es für den späteren Gebrauch zu verkaufen.

Uyuni selbst ist ein hässlicher Ort und umgeben von Müll. Am späten Nachmittag machten wir noch einen Ausflug zum ausserhalb der Stadt gelegenen Eisenbahnfriedhof. Dort rosten eine Vielzahl von alten Dampflokomotiven vor sich hin und ergeben eine sehr fotogene Kulisse.

Morgens war dann Abschied nehmen von den grandiosen Berglandschaften der Anden und unserem Wagen angesagt. Es ging zum Flughafen Uyunis. Dieser war (damals jedenfalls)eine einzige Katastrophe, neu aber nicht fertig gebaut und halb verfallen. Mit einer kleinen klapprigen Maschine flogen wir in die Hauptstadt La Paz.

Da unser Guide Thomas nun keinen Wagen mehr hatte fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel welches recht zentral gelegen war. Als letztes landschaftliche Highlight war am Nachmittag das "Moon Valley" geplant. Wieder eine pittoreske Erosionslandschaft am Rande der Stadt. Ohne eigenes Auto war hier der normale Stadtbus das Transportmittel der Wahl.

Abends verabschiedete sich Thomas erst einmal, denn er übernachtete nicht bei uns im Hotel sondern bei seiner Frau. Die beiden leben zwar eigentlich in Tarija, einer Stadt im Süden Boliviens, aber die Frau arbeitet für die Regierung und so haben sie noch eine Wohnung in La Paz.

Am nächsten Tag holte er uns dann ein letztes Mal, diesmal mit dem PKW seiner Frau, ab, um uns zur Inkastätte Tiwanaku/Tiahuanaco weit außerhalb der Stadt zu führen.

Tiahuanaco (Aymara-Schreibweise Tiwanaku) ist eine bedeutende Ruinenstätte einer Prä-Inka-Kultur nahe Tiawanacu in Bolivien. Tiahuanaco liegt knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel in der kargen Hochebene des Altiplano, 70 Kilometer westlich von La Paz an der Hauptstraße nach Desaguadero (Grenzübergang nach Peru). Die Ruinen von Tiahuanaco zählen zu den wichtigsten archäologischen Stätten in Bolivien und gehören seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Bedeutung des Begriffes ist sinngemäß „Setz Dich nieder, kleines Lama“. Bis heute wurde erst etwa 1 Prozent der Gesamtfläche der einstigen Stadt freigelegt. (Quelle: Wikipdia)

Zum Mittagessen waren wir dann wieder zurück, wonach wir dann auf Entdeckungstour durch die Altstadt und den Hexenmarkt von La Paz gingen.

Zum Café lud uns Thomas schließlich in seine Wohnung ein wo wir seine Frau kennen lernen durften. Ein Minister schaute zwischenzeitlich auch mal zu einem kurzen Besuch herein.Da wir für den letzten Tag unserer Reise keinen Guide mehr gebucht hatten war nun auch der Zeitpunkt des Abschieds gekommen und nach 16 spannenden und lehrreichen Tagen trennten sich hier unsere Wege.

Unser letzter Tag in Bolivien stand schließlich ganz im Zeichen der Entdeckung La Paz auf eigene Faust. So besuchten wir das Regierungsviertel um den Plaza Murillio mit Präsidentenpalast und Parlamentsgebäude und schauten bei der berühmten Iglesia de San Francisco vorbei.

Etwas nervös schauten wir noch unserem Transfer zum Flughafen entgegen. Für den Morgen war ein Generalstreik für das ganze Land angekündigt und wer die Bolivianer kennt weiß, dass wir unmöglich hätten zum Flughafen kommen können. Wir hatten so etwas einige Jahre zuvor schon einmal in Peru erlebt und wussten wie ernst die Leute hier so einen Streik nehmen und niemanden durch ihre Barrikaden lassen.

So ließen sie z.B. kurz zuvor lieber ein Kind mit Blinddarmdurchbruch in einem Krankenwagen sterben, anstatt diesen auf dem Weg zum Krankenhaus durch die Barrikaden zu lassen. Doch wir hatten Glück denn der Streik wurde abgesagt und so kamen wir viel zu früh am Flughafen an. Ähnlich wie auf dem Hinflug ging es via Lima und Madrid zurück nach Hause.

Als Fazit dieser Reise möchte ich zusammenfassen das Bolivien ein höchst spannendes Land ist mit spektakulären Landschaften, grandioser Natur, wunderbaren Kolonialstädten und einigen interessanten antiken Plätzen. Leider konnten wir in der kurzen Zeit nicht alles besuchen was das Land ausmacht. Waren wir von Peru aus zuvor schon einmal am Titicacasee gewesen, so fehlte uns jetzt vor allen Dingen noch die Djungelregion des Tieflandes.

Durch Thomas Frank haben wir sehr viel über das Land erfahren (er wußte einfach alles), lernten aber auch, dass die Einheimischen hier etwas, wie soll ich sagen, speziell sind. So wirken sie z.B. auf uns arm, verfügen aber meist über sehr viel mehr Geld als wir denken. Bolivien, so hörten wir, soll alleine mit seinen Bodenschätzen das doppelte seines Staatshaushaltes erwirtschaften und schuldenfrei sein...

Author: Jürgen Ritterbach, travel4pictures

info@travel4pictures.com

Den gesamten Artikel aber dann mit allen dazugehörigen Bildern finden sie unter folgendem link:

www.travel4pictures.com/blog/2014/12/bolivien-17-tage-roadtrip
(sorry: copy and paste, anders bekomme ich nicht hin)
(Weitere interessante News & Infos rund ums Thema Tour & Karten gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> travel4pictures << auf http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Da es offensichtlich jetzt schick geworden ist eine Rundreise mit dem Auto "roadtrip" zu nennen und dieser Begriff inflationär genutzt wird habe ich mich dazu entschlossen ihn auch für unsere Bolivienreise zu benutzen ;-)

Es sind wohl die wenigsten, die auf die Idee kommen eine Rundreise durch Bolivien zu machen. Völlig zu Unrecht wird dieses Land von vielen Weltenbummlern links liegen gelassen, obwohl es mit grandiosen Naturlandschaften und kulturellen Highlights bzw Unesco Weltkulturerben aufwarten kann.

Auf unserer 17tägigen Rundreise haben wir eine Reihe dieser Plätze mit Unterstützung unseres Fahrers und Guides Thomas Frank, einem deutschen Auswanderer der seit Jahrzehnten dort lebt, besucht.

Es ist zwar schon etwas her aber trotzdem möchte ich nun hier unseren Reiseverlauf, unterstützt von vielen Bildern, wiedergeben.

Anfang September 2011 ging es mit einer quälend langen Anreise los. Von Deutschland flogen wir über Madrid zunächst nach Lima in Peru. Hier hatten wir 7 Std. Wartezeit bevor es dann, noch einmal mit Zwischenlandung in La Paz, weiter nach Santa Cruz ging. Nach einer netto Flugzeit von 18,5 Std. und gefühlten 2 Tagen wurden wir von Thomas nachmittags am Flughafen in Empfang genommen. Und, womit wir eigentlich nicht gerechnet hatten, auch das Gepäck erreichte unser Ziel.

Nach einer 1/2 Stunde Erfrischung im Hotel ging es auch gleich los, Plaza de Mayor und Kathedrale anschauen. Wir beschlossen, dass diese wohl nicht die Highlights unserer Reise werden würden… Schnell war es Abend geworden und nach einem kurzen Essen fielen wir tot ins Bett.

Am nächsten morgen starteten wir Richtung Amboro Nationalpark bzw Samaipata wo wir mittags ankamen. Der Amboro Nationalpark ist ein nahezu unzugängliches und bergiges Dschungelgebiet. Nach dem Mittagessen konnten wir auf verschlungenen Pfaden ein Stück in diesem Park wandern und hier die urzeitlichen, endemischen Baumfarne, für den er bekannt ist, besuchen.

Drei Stunden auf und ab, Jetlag, sowie die Anreise vom Vortag hatten uns immer noch einiges abverlangt und wir waren froh den Rest des Nachmittags etwas relaxter angehen zu können. Nachdem Abendessen beobachteten wir noch ein wenig die Kolibris im Garten des Hotels bevor wir frühzeitig im Bett verschwanden.

Am nächsten morgen stand dann das erste kulturelle Highlight unserer Tour auf dem Programm, el Fuerte de Samaipata, Unesco Weltkulturerbe und doch ziemlich merkwürdiger Ort... Bei dem riesigen, behauenem Sandsteinmonoliten soll es sich vermutlich um einen Zeremonienplatz der Inkas handeln. Nach Erich von Däniken ist es eine Startrampe für die Raumschiffe der Außerirdischen..........

Der Nachmittag war zu meiner Enttäuschung zur freien Verfügung, hatte ich doch eigentlich vor Amboro an einer anderen Stelle etwas mehr zu erkunden. So blieb uns nur übrig den eigentlich ganz netten Ort mit seinem kleinen Museum zu besuchen.

Morgens sollte es dann eigentlich zurück nach Santa Cruz gehen und von da aus mit dem Flieger nach Sucre. Thomas fragt uns aber ob wir ein wenig abenteuerlustig wären und von Samaipata mit dem Wagen bis Sucre fahren wollten. Die Strecke sollte eine der schönsten Boliviens sein aber auch ziemlich unberechenbar...Wir ließen uns nicht lange bitten und um 9:00 Uhr saßen wir im Wagen Richtung Sucre. Tatsächlich war die Landschaft recht interessant und wir kamen an Wäldern aus Kakteen vorbei und durchfuhren den Nebelwald von La Siberia.

Da die Strecke nicht an einem Tag zu schaffen war mussten wir in dem kleinen Ort Totora übernachten. Dies war wirklich dann ein abenteuerliches Unterfangen denn Totora ist irgendein vergessener Ort im nirgendwo welcher nicht auf Reisende eingestellt ist. Entsprechend schwierig entpuppte sich die Suche nach einer Unterkunft, zumal auch Thomas noch nie hier war. Doch wir hatten Glück und fanden ein recht einfaches aber sauberes neues "Hotel" in einem schönen Kolonialbau. Überhaupt überraschte der Ort durch seine unverbaute Ursprünglichkeit weit weg von den Touristenströmen. Man fühlte sich um hunderte Jahre zurück versetzt und der Abstecher hatte sich sehr gelohnt.

Nach einer ungemütlichen Nacht, die Betten waren bretthart, gab es ein kleines Frühstück und weiter ging es 6 Std. bis zur weißen Stadt Sucre. Unterwegs mussten wir noch die Waldgeister in Form von Hunden mit Brot besänftigen. Kurz vor Sucre gab es dann noch an einer Steilwand Dinosaurierspuren zu bewundern. Leider waren sie auf dem Gelände eines Steinbruchs wo wir nicht drauf durften und von der Straße war die Sicht nicht so gut, deshalb gibt es keine Bilder. Zum Mittagessen gab es dann eine leckere Bratwurst mit Salat von der man sagt, dass sich diese Präsident Morales gelegentlich einfliegen lässt... Da wir die letzte Nacht noch in den Knochen hatten verschnauften wir erst mal ein wenig im Hotel bevor es dann am späteren Nachmittag zum ersten Rundgang in die Stadt ging. Den Abend ließen wir schließlich im "Berliner Kulturcafe" ausklingen.

Der nächste Tag stand voll im Zeichen der Entdeckung Sucres. Die wirklich sehr eindrucksvolle "weiße Stadt" gilt als heimliche (war früher tatsächlich) und ist heute konstitutionelle Hauptstadt Boliviens (etwas verworren aber so ist es halt dort). Wir bewunderten die vielen kolonialen Gebäude, die Kathedrale, viele Kirchen und Klöster voller goldener Kunstschätze, Märkte und das Treiben der indigenen Bevölkerung. Nicht umsonst ist die Altstadt UNESCO Weltkulturerbe

Lag Sucre schon sehr hoch (ca 2800m), so schraubten wir uns mit unserem Wagen auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel am folgenden Tag bis auf über 4000m zu einer der höchst gelegenen Städte der Welt. Die dünne Luft macht hier nicht nur den Menschen zu schaffen sondern geht auch schon sehr an die Leistung unseres Autos. Unterwegs machten wir noch einen Stop an der Puente Mendes, einer Hängebrücke über den Pilomayo River, erbaut 1826.

Die Stadt Potosi liegt am Fuß des "Cerro Rico", zu deutsch "Reicher Berg" dessen Silberreichtum Potosí im frühen 17. Jahrhundert zu einer der größten und reichsten Städte der Welt machte und von dessen Silber- und Zinnvorkommen die Stadt noch heute abhängig ist. Der Berg ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse und ich glaube es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er in sich zusammenbricht und einen Teil der Stadt unter sich begräbt...

Das Zentrum von Potosí ist durchgehend im Kolonialstil gehalten und stammt fast vollständig aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bauten, die zu den aufwändigsten und prächtigsten der Welt zählen, werden nach wie vor gut instand gehalten und sind eine der größten Touristenattraktionen der Stadt. Die bekanntesten sind das Kloster Santa Teresa, die Kathedrale an der zentralen Plaza 10 de Noviembre, und die Casa de la Moneda (das Königliche Schatzhaus), die auch ein Museum beherbergt. Weiterhin sehenswert sind die barocken Kirchen, unter anderem La Compañía, San Francisco, San Lorenzo und San Martín. Seit 1987 sind die kolonialen Bauten Potosís Teil der UNESCO-Liste des Weltkulturerbe (Quelle: Wikipedia).

Wir waren 1,5 Tage in Potosi und ich möchte an dieser Stelle ein kurzes Resümee über den Besuch der Stadt ziehen. Vor unserer Reise nach Bolivien fragte ich mich wo der Reiz dieses Ortes liegen soll und ob ich überhaupt dort hin wollte. Doch nachdem wir die Stadt besucht hatten war ich begeistert. Zwar sind wir nicht in die Minen geklettert aber die Ursprünglichkeit der alten Kolonialstadt, ihre architektonischen und kulturellen Schätze und ihre Atmosphäre haben mir sehr gefallen.

Allerdings möchte ich hier auch eine Warnung an künftige Besucher abgeben. Man darf auf keinen Fall die Höhenlage von rund 4000m und deren Konsequenzen unterschätzen. Viele Besucher werden gnadenlos von der Höhenkrankheit außer Gefecht gesetzt und können diesen tollen Ort nicht wirklich für sich entdecken.

Deshalb hier einige Tipps die ich dringend zu beachten empfehle. Als erstes sollte sich jeder ziemlich langsam bewegen und sich auf keinen Fall anstrengen, also z.B. nicht zügig bergauf oder so etwas. Das führt unweigerlich zu Problemen und ich meine nicht, dass man einfach nur außer Atem ist. Auch sollte man viel trinken aber auf keinen Fall Alkohol.

Erwischt einen trotzdem die Höhenkrankheit kann man zwar versuchen sich mit Koka-Tee oder Aspirin zu behandeln aber wirklich helfen können einem nur einheimischen Medikamente. Man fragt in den Apotheken vor Ort nach "Soroche-Pills", die einem in beliebiger Stückzahl und für wenig Geld verkauft werden. "Soroche" bedeutet Höhenkrankheit und die Einheimischen wissen dann worum es geht.

Nun, ab dem 10. Tag unserer Reise änderte sich deren Schwerpunkt erst einmal von kulturellen Highlights auf landschaftliche Höhepunkte.

Dieser war zunächst wieder von einem halben Tag Autofahrt nach Tupiza bestimmt.

In Tupiza hatten wir dann einen freien Nachmittag den wir am Pool des Hotels verbrachten und eine kleine Runde durch die Stadt drehten. Hätte ich vorher gewusst, das wir ganz nahe, quasi in Laufdistanz, von einer großartigen Landschaft entfernt waren, der Nachmittag wäre doch etwas anstrengender geworden…

Am nächsten Morgen starteten wir unseren Trip in die phantastischen Landschaften der Anden. Nur einen Steinwurf entfernt begann es mit den Erosionslandschaften der Tupiza Chichas Range mit El Silla und dem Canon del Inca.

Nach etwa 1-2 Stunden Fahrzeit kamen wir an ein recht abgelegenes Dorf in den Bergen wo wohl gerade eine Festlichkeit stattfand und die Quechua uns freudig begrüßten. Gleich in der Nachbarschaft befand sich auch hier wieder eine grandiose Erosionslandschaft.

Die nächsten Tage würde unser 4x4 Offroader mächtig zu kämpfen haben, denn hier im Nationalpark Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa sind die Wege zum Teil sehr abenteuerlich und einige Pässe gehen bis auf 5000m Höhe und gehören damit zu den höchsten der Welt.

Zunächst kamen wir noch an einigen bewohnten Ecken vorbei, danach nur noch an der Geisterstadt San Antonio de Lipez.

Neben den großartigen Landschaften konnten wir auch immer wieder die Tierwelt der Anden bewundern

Kurz vor Ende des ersten Tages in den Hochlagen der Anden mussten wir noch unseren ersten Pass, der an die 5000m ging, überqueren.

Die erste Übernachtung in den Bergen war dann doch etwas, wie soll ich sagen, speziell. Die Unterkunft war echt übel, bestand sozusagen aus mehreren Schlafsälen mit grausamen Betten und viel zu wenigen sanitären Einrichtungen die sowieso nicht richtig funktionierten. Allerdings waren wir auf solch rudimentäre Schlafstätten vorbereitet worden…(leider... oder Gott sei Dank… es existieren davon keine Bilder).

Der nächste Tag stand im Zeichen der ersten Lagunen, heißen Quellen, 6000er Berge die auf 4500m Höhe gar nicht mehr so hoch aussahen und wunderbarer Vulkanlandschaften.

Die nächste Herberge, in der Nähe der "Laguna Verde" (oben im Bild) war nicht ganz so schlecht wie die vorherige aber auch grauselig. Überhaupt ist ein Schlafplatz in dieser Höhe eine Sache für sich. Die dünne Luft und die extreme Kälte in der Nacht fordern alles von deinem Körper. Die Toilettenspülung ist eingefroren, das Essen bekommt man kaum runter und an Schlaf ist bei Sauerstoffmangel und Frost auch kaum zu denken.

Am kommenden Tag dann sollte ein landschaftliches Highlight das Nächste jagen und zu einem der spektakulärsten der Tour werden. Da wir sowieso nicht schlafen konnten ging es noch bei Dunkelheit los. Wir erreichten zum Sonnenaufgang vor allen anderen Touris die brodelnden Geysire des Sol de Manana.

Der weitere Weg führte uns zur Laguna Colorada mit seinem roten Wasser die auch bekannt für ihre Flamingos ist.

Als nächstes kamen wir an den bekannten "Arbol de Piedra" Felsen der geformt ist wie ein Baum. Drumherum sind aber auch weitere sehr schöne Felsformationen, denen Wind und Wetter sowie der Wechsel von eisigen Temperaturen der Nacht und erträglichen am Tag interessante Formen abgetrotzt haben.

Bevor wir in waghalsiger Fahrt den "Inka Pass" hinab mussten durchquerten wir noch das Tal vor den "Mountains of Seven Colors".

Wir bewegten uns nun langsam abwärts und kamen an der letzten Lagune vorbei der "Laguna Hedionda". Auch hier sahen wir wieder zahlreiche Flamingos die das Wasser nach kleinen Krebsen durchfilterten.

Der Trip durch diesen phantastischen Nationalpark "Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa" näherte sich nun seinem Ende und wir passierten wieder erste Besiedlungen bevor wir unser nächstes Ziel ansteuerten den "Salar de Uyuni".

Hier war unsere erste Unterkunft eines der bekannten Salzhotels, die vollständig aus Salzquadern des Salars erbaut sind. Sie sind einfach aber sauber und im Vergleich zu den Übernachtungsplätzchen der vorherigen beiden Nächte doch um Klassen besser. Auch war es nicht mehr so kalt und es gab endlich eine heiß ersehnte warme Dusche...

Der 14.Tag unseres "Roadtrips" stand ganz im Zeichen des "Salar de Uyuni". Wieder starteten wir vor Sonnenaufgang um diesen auf diesem grössten Salzsee der Welt zu erleben. Es ist ein wirklich einmaliger Ort und jeder der die Möglichkeit hat sollte ihn einmal besuchen. Weitere Informationen zum Salar findet man hier bei Wikipedia.

Mitten im Salzsee befindet sie "Incahuasi Island" welche oft falsch auch Isla del Pescado (dt.: „Fischinsel“) genannt wird. Auf ihr wachsen hunderte uralter Riesen-Kakteen, Trichocereus pasacana. Sie sind oft viele Meter hoch und sollen z.T. tausend und mehr Jahre alt sein.

Bis zum Mittag verbrachten wir die Zeit mit fotografieren und wandern über die Insel. Dann machten wir uns auf den Weg nach Uyuni-Stadt, wo unser nächstes Hotel wartete. Unterwegs besuchten wir noch einen kleinen Betrieb bei dem das Salz des Sees verarbeitet und verpackt wurde um es für den späteren Gebrauch zu verkaufen.

Uyuni selbst ist ein hässlicher Ort und umgeben von Müll. Am späten Nachmittag machten wir noch einen Ausflug zum ausserhalb der Stadt gelegenen Eisenbahnfriedhof. Dort rosten eine Vielzahl von alten Dampflokomotiven vor sich hin und ergeben eine sehr fotogene Kulisse.

Morgens war dann Abschied nehmen von den grandiosen Berglandschaften der Anden und unserem Wagen angesagt. Es ging zum Flughafen Uyunis. Dieser war (damals jedenfalls)eine einzige Katastrophe, neu aber nicht fertig gebaut und halb verfallen. Mit einer kleinen klapprigen Maschine flogen wir in die Hauptstadt La Paz.

Da unser Guide Thomas nun keinen Wagen mehr hatte fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel welches recht zentral gelegen war. Als letztes landschaftliche Highlight war am Nachmittag das "Moon Valley" geplant. Wieder eine pittoreske Erosionslandschaft am Rande der Stadt. Ohne eigenes Auto war hier der normale Stadtbus das Transportmittel der Wahl.

Abends verabschiedete sich Thomas erst einmal, denn er übernachtete nicht bei uns im Hotel sondern bei seiner Frau. Die beiden leben zwar eigentlich in Tarija, einer Stadt im Süden Boliviens, aber die Frau arbeitet für die Regierung und so haben sie noch eine Wohnung in La Paz.

Am nächsten Tag holte er uns dann ein letztes Mal, diesmal mit dem PKW seiner Frau, ab, um uns zur Inkastätte Tiwanaku/Tiahuanaco weit außerhalb der Stadt zu führen.

Tiahuanaco (Aymara-Schreibweise Tiwanaku) ist eine bedeutende Ruinenstätte einer Prä-Inka-Kultur nahe Tiawanacu in Bolivien. Tiahuanaco liegt knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel in der kargen Hochebene des Altiplano, 70 Kilometer westlich von La Paz an der Hauptstraße nach Desaguadero (Grenzübergang nach Peru). Die Ruinen von Tiahuanaco zählen zu den wichtigsten archäologischen Stätten in Bolivien und gehören seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Bedeutung des Begriffes ist sinngemäß „Setz Dich nieder, kleines Lama“. Bis heute wurde erst etwa 1 Prozent der Gesamtfläche der einstigen Stadt freigelegt. (Quelle: Wikipdia)

Zum Mittagessen waren wir dann wieder zurück, wonach wir dann auf Entdeckungstour durch die Altstadt und den Hexenmarkt von La Paz gingen.

Zum Café lud uns Thomas schließlich in seine Wohnung ein wo wir seine Frau kennen lernen durften. Ein Minister schaute zwischenzeitlich auch mal zu einem kurzen Besuch herein.Da wir für den letzten Tag unserer Reise keinen Guide mehr gebucht hatten war nun auch der Zeitpunkt des Abschieds gekommen und nach 16 spannenden und lehrreichen Tagen trennten sich hier unsere Wege.

Unser letzter Tag in Bolivien stand schließlich ganz im Zeichen der Entdeckung La Paz auf eigene Faust. So besuchten wir das Regierungsviertel um den Plaza Murillio mit Präsidentenpalast und Parlamentsgebäude und schauten bei der berühmten Iglesia de San Francisco vorbei.

Etwas nervös schauten wir noch unserem Transfer zum Flughafen entgegen. Für den Morgen war ein Generalstreik für das ganze Land angekündigt und wer die Bolivianer kennt weiß, dass wir unmöglich hätten zum Flughafen kommen können. Wir hatten so etwas einige Jahre zuvor schon einmal in Peru erlebt und wussten wie ernst die Leute hier so einen Streik nehmen und niemanden durch ihre Barrikaden lassen.

So ließen sie z.B. kurz zuvor lieber ein Kind mit Blinddarmdurchbruch in einem Krankenwagen sterben, anstatt diesen auf dem Weg zum Krankenhaus durch die Barrikaden zu lassen. Doch wir hatten Glück denn der Streik wurde abgesagt und so kamen wir viel zu früh am Flughafen an. Ähnlich wie auf dem Hinflug ging es via Lima und Madrid zurück nach Hause.

Als Fazit dieser Reise möchte ich zusammenfassen das Bolivien ein höchst spannendes Land ist mit spektakulären Landschaften, grandioser Natur, wunderbaren Kolonialstädten und einigen interessanten antiken Plätzen. Leider konnten wir in der kurzen Zeit nicht alles besuchen was das Land ausmacht. Waren wir von Peru aus zuvor schon einmal am Titicacasee gewesen, so fehlte uns jetzt vor allen Dingen noch die Djungelregion des Tieflandes.

Durch Thomas Frank haben wir sehr viel über das Land erfahren (er wußte einfach alles), lernten aber auch, dass die Einheimischen hier etwas, wie soll ich sagen, speziell sind. So wirken sie z.B. auf uns arm, verfügen aber meist über sehr viel mehr Geld als wir denken. Bolivien, so hörten wir, soll alleine mit seinen Bodenschätzen das doppelte seines Staatshaushaltes erwirtschaften und schuldenfrei sein...

Author: Jürgen Ritterbach, travel4pictures

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(sorry: copy and paste, anders bekomme ich nicht hin)
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